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Was Marketer von BYD (Build Your Dreams) lernen können

Die chinesische Marke BYD – kurz für „Build Your Dreams“ – ist hierzulande vielleicht noch nicht so bekannt wie andere internationale Automobilhersteller. Doch wenn wir einen Blick auf ihre Entwicklungen in den letzten Jahren werfen, wird schnell deutlich, dass BYD längst ein globaler Player ist: Mit Expertise in Batterietechnik, Elektromobilität und Erneuerbaren Energien hat sich BYD zu einem Vorreiter in Zukunftsmärkten entwickelt. Was können wir als Marketer von BYD lernen? Hier sind ein paar zentrale Ansätze und Ideen, die inspirieren und zum Nachdenken anregen.

1. Klarer Markenfokus: „Build Your Dreams“

Der Name „Build Your Dreams“ ist Programm. BYD vermittelt durch seinen Markennamen und sein Motto eine emotionale Botschaft. Es geht nicht nur um Autos oder Batterietechnologien, sondern um etwas Größeres: die Verwirklichung von Träumen, Visionen und Innovationen.

Was kann man davon lernen?

  • Emotionale Ansprache: Ein Markenname oder Slogan, der über reine Produktmerkmale hinausgeht, kann eine starke emotionale Bindung schaffen.
  • Langfristige Identität: Ein klares Versprechen (Dreams bauen) zieht sich durch alle Kommunikationskanäle und schafft eine Wiedererkennbarkeit, die im Marketing Gold wert ist.

2. Mut zur Innovation und Diversifikation

BYD startete vor über 25 Jahren als Batteriezellen-Hersteller, ist heute aber weit mehr als das. Das Unternehmen produziert Elektroautos, E-Busse, Taxis, Gabelstapler, Energiespeicher und zunehmend auch Komponenten für andere Konzerne. Dieser Innovationsdrang ist ein wesentlicher Grund für den rasanten Aufstieg von BYD – und gleichzeitig eine starke Marketingbotschaft: „Wir haben das Know-how, die Zukunft aktiv zu gestalten.“

Was kann man davon lernen?

  • Breitere Produktpalette: Indem man sich nicht auf ein einziges Produkt beschränkt, sondern dort anknüpft, wo die Kompetenzen des Unternehmens liegen, erschließt man neue Märkte und Zielgruppen.
  • Risiko- und Fehlerkultur: Wer wirklich innovativ sein will, muss auch bereit sein, Fehler zu machen – und daraus zu lernen. Das vermittelt Kunden, dass die Marke immer einen Schritt vorausdenkt.

3. Nachhaltigkeit als Kernstrategie

In Zeiten von Klimawandel und Ressourcenschonung wird Nachhaltigkeit zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. BYD hat früh erkannt, dass Elektromobilität und grüne Energie nicht nur Modewörter sind, sondern die Zukunft der Branche darstellen. Mit einem ganzheitlichen Ansatz (von der Batterie bis hin zur Ladeinfrastruktur) positioniert sich das Unternehmen als starker Player im Bereich grüner Technologien.

Was kann man davon lernen?

  • Authentische Nachhaltigkeit: Greenwashing reicht nicht mehr aus. Eine echte Verankerung umweltfreundlicher Ideen in allen Prozessen und Produkten ist ein wichtiger Baustein der Markenkommunikation.
  • Zukunftssicherheit: Eine Marke, die ehrlich auf Nachhaltigkeit setzt, gewinnt das Vertrauen der Kunden und investiert in langfristige Kundenbeziehungen.

4. Internationale Präsenz und Lokalisierung

BYD ist nicht nur in China erfolgreich, sondern inzwischen in Nord- und Südamerika sowie Europa aktiv. Dabei verfolgt das Unternehmen einen Strategie-Mix aus Lokalisierung (z. B. Anpassung an Regularien und Märkte) und globaler Corporate Identity. So entsteht eine wiedererkennbare, gleichzeitig aber marktspezifische Marke.

Was kann man davon lernen?

  • Marktspezifische Kommunikation: Eine Kampagne, die global ausgerollt wird, sollte dennoch auf kulturelle Besonderheiten und lokale Anforderungen abgestimmt sein.
  • Globale Markenwerte: Auch wenn Sprache und visuelle Umsetzungen variieren, müssen Kernwerte (z. B. Innovation, Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit) stets konsistent bleiben.

5. Ganzheitlicher Kundendialog und Markenbildung

BYD baut Schritt für Schritt eine breite Fan-Gemeinde auf – nicht nur in China, sondern weltweit. Neben Messeauftritten und strategischen Kooperationen (z. B. mit europäischen Autohäusern oder großen Flottenbetreibern) setzt das Unternehmen zunehmend auf Social Media und digitale Direktkanäle, um Kund*innen zu erreichen.

Was kann man davon lernen?

  • Omni-Channel-Marketing: Für eine erfolgreiche Markenneupositionierung oder Markendurchdringung braucht es die richtigen Kanäle, auf denen potenzielle Kund*innen wirklich aktiv sind.
  • Community-Building: Eine treue Community wächst nicht von heute auf morgen. Wer langfristig interagiert und Feedback ernst nimmt, bekommt dafür Loyalität und Markenbotschafter*innen zurück.

6. Kooperationen statt Alleingang

BYD kooperiert regelmäßig mit anderen Technologie- und Automobilunternehmen, um seine Präsenz zu erweitern und Know-how zu teilen. So entwickelte BYD etwa zusammen mit Daimler das Elektroauto „DENZA“ für den chinesischen Markt. Diese Art von Kooperationen verschafft BYD nicht nur technologischen Vorsprung, sondern auch Zugang zu neuen Zielgruppen und Märkten.

Was kann man davon lernen?

  • Synergien nutzen: Gemeinsam erreicht man oft mehr, als wenn man alles alleine stemmen will.
  • Image-Boost durch Partner: Vertrauenswürdige Partner übertragen ihr Image und ihre Glaubwürdigkeit auf die Marke – ein nicht zu unterschätzender Vorteil in der Markenbildung.

Fazit

BYD zeigt eindrucksvoll, wie ein Unternehmen durch eine klare Vision, konsequente Innovation und authentisches Branding in globalen Märkten Fuß fassen kann. Für Marketer lassen sich daraus mehrere Lektionen ableiten: Emotionale Markenbotschaften helfen dabei, sich in gesättigten Märkten zu differenzieren; eine solide Innovationskultur macht die Marke anpassungsfähig und zukunftssicher; und gezielte Kooperationen erhöhen nicht nur die Reichweite, sondern stärken auch das Markenimage.